Wir fahren nach Straffan in Irland

Herrchen meint nun, daß er ein Jahr zu Hause bleiben wird und wir in der Zeit ein paar schöne Urlaube zusammen verbringen würden.

Frauchen packte die Koffer und ich bin schon ganz aufgeregt, wohin die Reise diesmal geht und ob ich mitdarf. Ich kontrollierte alle gepackten Taschen, bis ich endlich eine fand, die nach Hundefutter und –utensilien roch. Nun war ich mir ganz sicher, dass ich mitdarf. Die Freude war bei mir so groß, daß ich kaum noch was essen konnte, so aufgeregt war ich.

Xenia und Frauchen an der Fähre in Calais

Wir müssen auf die Fähre warten und
gehen ein wenig spazieren.

Am nächsten Morgen fuhren wir zu dritt mit dem Auto los. Es war eine sehr lange Fahrt – wir kamen nach mehreren kurzen Pausen abends in einem Hotel in Calais an. Am nächsten Morgen fuhren wir schon nach dem Frühstück weiter zur Fähre nach Dover. Am Fährhafen wurden die Papiere geprüft und ein riesiges Chiplesegerät an meinen Hals gehalten. Zuerst habe ich mich verkrochen, denn das Gerät war mir unheimlich, aber Frauchen meinte dann, sie müsse es an meinen Hals halten, so habe ich es halt widerwillig mit mir geschehen lassen. Aber ich staunte dabei, es biss nicht, es kratzte nicht, überhaupt fiepte es nur kurz und dann nahm Frauchen es auch schon wieder weg. Die Anzeige wurde noch mit meinem Paß verglichen und wir durften weiter zur Fähre fahren. Frauchen hatte mir ja schon gestern erklärt, dass ich bei der Fährüberfahrt ein paar Stunden alleine im Auto bleiben muss, aber Frauchen und Herrchen bleiben mit auf der Fähre und kommen vor der Ankunft wieder zu mir ins Auto zurück. So habe ich dann die Überfahrt in meiner geöffneten Hundebox mit Leckerlie und Wasser prima überstanden. Ich knabberte kurz, trank etwas Wasser und schlief zufrieden ein. Als wir am Hafen von Dover anlegten, waren Herrchen und Frauchen wieder im Auto und meine Box wieder verschlossen. Frauchen hat immer beim Fahren Angst, ich könnte mal aus der Box rausfallen. Freiwillig gehe ich da ja nie raus. Wir fuhren noch den ganzen Tag bis wir abends in Holyhead an der nächsten Fähre ankamen. Dort ging es ohne große Kontrollen auf die Fähre und wir fuhren nach Dublin. Ich musste wieder alleine im Auto bleiben, aber es war ja sowieso Schlafzeit. Von Dublin aus fuhren wir dann noch eine knappe Stunde nach Straffan, Co. Kildare. Dort hatte die Nichte von Frauchen ein Haus gemietet, wo wir nun für gut 2 Wochen bleiben wollen.

Das war vielleicht ein nobles Haus – alles repräsentativ und mitten in einer riesigen Parkanlage mit Golfplatz. Zu Hause haben wir zwar auch ein schönes großes Haus, aber kleiner und einfacher, dafür gemütlich. Ich selbst habe dort in der Nachbarschaft 2 Freunde kennengelernt. Es war einfach toll, mit den irischen Hunden zu spielen.

In Straffan selbst ist zwar nichts los, aber von hier aus kann man alte Kanäle zu Fuß kennenlernen. Dort können höchstens kleine Boote fahren, und es gibt noch handbetriebene Schleusen, der eine Kanal geht unter der Straße lang, und einmal auch über einem Fluss. Außerdem haben wir hier Fischreiher gesehen, die einfach so auf dem Weg stehen. Herrchen musste sich auch mal als Schleusenwärter betätigen. Er hat aber die Schleusentore dann doch nicht richtig geschlossen. Dann haben wir uns alte Torfstiche und Moore angesehen. An einer Stelle haben sie sogar noch gearbeitet. Es war schon schön, kilometerweit über Torf zu laufen. Stellenweise war es zu sumpfig, aber wo alte Bahnschienen lagen, die niemand mehr benutzte, konnten wir laufen.

Frauchen und Herrchen waren auch noch alleine in einer Schmetterlingsfarm und in einem Dampfmaschinenmuseum. Ich bleib dann zu Hause, Frauchen und Herrchen waren ja nicht weit weg und kamen nach 2 bis 3 Stunden wieder zu mir. Da ich ja lieb bin, mache ich es problemlos möglich.

 

Zweimal waren wir in die Wicklower Mountains nach Glendalough gefahren und sind dort gewandert. Dort ist man wirklich nicht alleine. Es ist ein Hauptausflugsziel für Dubliner – aber auch toll. Es gibt Seen, einen Wasserfall, Berge, flache Wege, Wald, einen alten Steinbruch mit einer alten Maschine und Ruinen – einfach alles.

Einmal sind wir auch nach Howth bei Dublin gefahren. Dort sind wir einen Klippenweg zu einem Leuchtturm gegangen. Dabei hat man eine schöne Aussicht auf das Meer. Frauchen und Herrchen sind in dieser Gegend schon einmal vor ein paar Jahren ohne mich gelaufen. Ich hatte mir damals an einem Seetang am Strand den Magen verdorben und musste deshalb leider zu Hause bleiben. Aber hier konnte ich sehr gut alleine laufen und die Gegend erschnüffeln und die Aussicht mit Frauchen und Herrchen geniessen. Schade, dass das Meer so tief war und wir nicht zwischendurch an dem Strand planschen konnten.

 

Frauchen und Herrchen meinten, daß wir anschließend noch 3 Tage am Meer wohnen würden und wir könnten dann am Strand spazierengehen, aber wie so oft im Leben, kommt es anders, als man denkt. Nach den herrlichen Tagen in Straffan wollten wir in Dublin in einer Pension 3 Nächte bleiben. Unsere Verwandten wurden beruflich versetzt und mussten deshalb ihr Haus räumen. Unser Pensionszimmer wurde schon vor 2 Monaten gebucht, doch 3 Tage vor unserem Einzug fiel den Pensionsbesitzern ein, dass sie keinen Hund im Hause möchten. So sagten sie kurzfristig das Zimmer ab. Alle suchten nach einem Ersatzquartier, und es wurde eines in der Nähe des Dubliner Flughafens gefunden. Dort hieß es: Hunde willkommen! Also meldeten wir uns an und fuhren auch hin. Der im Internet als gepflegte Anlage vorhandene Garten entpuppte sich als Unkrautacker mit Parkplatz, aber nicht befestigt, sondern Natur. Naja, Hauptsache Xenia kann bei uns bleiben, dachten meine Leute. An der Rezeption interessierte sich niemand für mich, na gut. Dann bekam Herrchen eine Schlüsselkarte und die Zimmernummer genannt. Wir gingen ins Zimmer, aber erschraken, als dort schon ein Koffer und Utensilien von einem Hotelgast waren. Dann gingen wir wieder zur Rezeption und reklamierten. Die Frau hinter dem Tresen entschuldigte sich und gab Herrchen eine andere Karte und nannte ein anderes Zimmer. Nebendran stand so ein komischer Typ. Ich fand die Leute dort alle unsympathisch und begrüßte niemand, was eigentlich gar nicht meine Art ist – ich bin nämlich ein sehr menschenfreundlicher Cairn–Terrier. Na gut, dieses Zimmer haben wir erst einmal bezogen. Als ich alleine im Zimmer bleiben sollte, damit Frauchen und Herrchen unser Gepäck reinholen konnten, jammerte ich fürchterlich. Mir gefiel es hier gar nicht und ich hatte Angst. Frauchen versuchte mit Reiki die Energie zu verbessern, aber sobald sie den geringsten Erfolg hatte, arbeitete irgendjemand dagegen und ihre Bemühungen waren wieder umsonst. Nach einer Stunde fragte Herrchen mein Frauchen, ob es ihr hier gefiele. Ihm gefiel es überhaupt nicht, und er wollte nicht länger bleiben. Frauchen gefiel es auch nicht. Deshalb wurde wieder alles ins Auto gepackt, Herrchen gab die Schlüsselkarte zurück, was nichts kostete und wir fuhren zum Fährhafen. Dort war Herrchen glücklich, als er die Rückfahrt auf denselben Tag 20.30 Uhr umbuchen konnte.

Xenia und Frauchen in den Bergen

Bei Howth sind wir in den Bergen gewandert.

Nun war es Mittagszeit. Wir hatten zwar genug zu Essen dabei, aber was sollten wir nun in Dublin bis zur Fährabfahrt machen ? Herrchen wollte das vollgepackte Auto nicht alleinelassen und Frauchen wollte irgendwohin, wo ich mich vor der langen Fahrt nochmal austoben konnte. Herrchen fuhr dann zum Strand von North Bull Island, wo er schon beim letzten Dublinbesuch einmal hinwollte, was damals aber aus Zeitmangel nichts wurde. Eigentlich war da zwar Leinenzwang, aber da alle Hunde frei liefen, durfte ich dann schließlich auch rennen. Das war Klasse. Herrchen saß meistens im Auto, Frauchen ging öfter mit mir raus und ich konnte den Strand nach rechts und links rennen. Ein paar Kumpels habe ich dann auch noch getroffen, Drachenflieger waren auch interessant, keiner störte sich an mir, nur einige lachten über mich und meinen freundlichen Übermut. Schade, dass die Fähre dann abends mit uns an Bord fuhr. Mitten in der Nacht mussten wir dann wieder aus der Fähre und wir schliefen immer mal 1 bis 2 Stunden im Auto. Für mich war das ja bequem wie immer, aber für meine Leute war der Golf dabei nicht gerade ein 1. Klasse-Bett, aber wir kamen so etappenweise so gemütlich wie es ging in Dover an. Dort musste Herrchen auch die Fähre umbuchen, aber wir konnten noch abends nach Calais fahren. Das Hotelzimmer konnten wir sogar auch umbuchen, Herrchen musste nur den ersparten Internetrabatt zurückzahlen. So kamen wir dann 3 Tage früher nach Hause.

 

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