Wir fahren zum Kurzurlaub nach Rügen

Nachdem gestern mein Frauchen mal wieder Koffer gepackt hat und ich beruhigt feststellte, daß wieder eine Reisetasche nach meinem Futter und meinem Spielzeug roch, fuhr ich mit meinem Herrchen und Frauchen nach Glowe auf Rügen. Herrchen hat uns dort eine tolle große Ferienwohnung von seinem Kollegen gemietet. Dort konnte ich mich richtig austoben, jedoch bald sollte ich dazu viel zu müde sein. Da ja noch Zwischensaison war und der Strand nicht so stark besucht war, konnten wir uns dort gleich am ersten Tag die Strandpromenade und den Glower Hafen ansehen. Direkt ans Meer und den Strand wollte mein Frauchen noch nicht am ersten Tag mit mir, das war ihr in den Straßenschuhen wohl zu sandig. Dabei hätte ich zu gerne gebuddelt.

Mein Frauchen wollte eigentlich zum berümten Kreidefelsen, wo sie schon einmal vor Jahren mit Herrchen und ihrem Westie war. Sie interessierte sich dafür, wie man nun an den Strand dort kommt, früher gab es dort Leitern. Leider war der Stubbenkammerparkplatz jetzt kilometerweit vom Kreidefelsen entfernt und kostete auch noch Parkgebühr. Nur die Busse dürfen noch an den Kreidefelsen fahren, die gefährden ja auch keine Natur und sind ganz „umweltfreundlich”. Jedenfalls haben sich Herrchen und Frauchen so über diese Ordnung geärgert, dass wir nun doch nicht an den Kreidefelsen kamen, sondern wir sind einfach nach Saßnitz gefahren, wo wir fast am Hafen am Straßenrand parken konnten. Dort haben wir uns dann den Hafen mit Museumsschiff angesehen. Weil es etwas regnerisch war, waren die Bootsstege ziemlich glitschig und dann gab es da auch noch Ritzen zwischen den Holzbalken. Mir war das unheimlich – aber die Fischer mit ihren Fischernetzen interessierten mich dann schließlich doch.

 

 

Nachmittags sind wir bei Saßnitz am Strand gelaufen. Das war wieder toll, besonders ein alter umgefallener Baum gefiel mir, dann darauf durfte ich herumklettern. Sonst war es doch sehr steinig, gar nicht so sandig wie der Glower Strand und neben uns gab es immer wieder alte Erdrutsche und steile weiße Wände (Herrchen meinte, dass sei Kreide).

 

 

Am nächsten Tag sind wir dann doch wirklich am Glower Strand durch den Sand Richtung Schaabe gelaufen und ich durfte im kalten Wasser planschen. Geschmeckt hat das Ostseewasser ja eigenartig. An der anderen Hafenseite beginnt in Glowe der steinige Strand, genauso wie in Saßnitz. Dort haben wir dann auch Hühnergötter gefunden, die Frauchen mit nach Brieselang nahm. Das sind Steine, aus denen vom Meerwasser Kreide ausgewaschen wurde und die dadurch ein Loch bekamen. Früher hat man diese mit einer Kordel aufgefädelt und dann an den Eingang zum Hühnerstall gehängt. Wenn ein Fuchs kam, klapperten dann die Steine und vertrieben ihn.

2 durchlöcherte Steine

So sehen Hühnergötter aus.

Herrchen wollte sich auch einmal ansehen, was sich in Wiek, wo er vor Jahren schon einmal war, inzwischen alles geändert hat. Deshalb fuhren wir auch einmal dorthin. Wiek ist ein Dorf mit einem Hafen und ohne Strand, was für mich langweilig ist. Nur eine alte Verladebrücke, die wegen Baufälligkeit schon jahrelang gesperrt ist, interessierte mich und ich wäre zu gerne darauf spazierengegangen. Glücklicherweise sind Herrchen und Frauchen nachmittags einen Spazierweg zum alten Ferienlager, welches 1991 noch mit den DDR–Bungalows in Betrieb war, gelaufen. Die Bungalows sind inzwischen alle verschwunden und dort ist eine große Baustelle mit mehreren Doppelhäusern, die unwahrscheinlich eng zusammengebaut werden. Dort kann man angeblich ab Herbst 2005 eine Doppelhaushälfte als Ferienhaus mieten. Preise wurden nirgends angegeben, aber warum auch? Zum Teil sind die Häuser wirklich schon eingerichtet, aber die Außenanlage fehlt halt noch ganz. Meinem Herrchen und Frauchen hat das gar nicht gefallen, sie fahren lieber zu Privatvermietern, die nicht so viele Feriengäste auf einmal aufnehmen.

 

Frauchen wollte sich dann auch noch den Bug, die westlichste Landzunge von Rügen, ansehen und hoffte, dass wir im ehemaligen Sperrgebiet wandern können. Nachdem Herrchen eine holprige alte DDR–Betonplattenstraße gefahren ist und wir das Auto auf einem Parkplatz abstellten, standen wir bald vor einer beschädigten alten Mauer und konnten uns nur die Gegend durch ein Loch ansehen. Manchmal kann man hier wohl auch mit Führung weitergehen, aber heute halt leider nicht. Auf der einen Straßenseite war es nur ein paar Meter bis zum Meer, aber es war alles weglos mit Gestrüpp bewachsen, auf der anderen Straßenseite ist hinter einigen Büschen Sandstrand. Da es jedoch auf der Straße schon recht kalt und windig war, wollte Frauchen doch hier nicht ans Meer. So fuhren wir halt zurück nach Glowe und liefen dort noch zum Strand, was dann auch viel schöner für mich war.

 

Am nächsten Morgen sind wir an der Schaabe zum Großen Jasmunder Bodden gelaufen. Dort gab es eigentlich gar keinen richtigen Strand, sondern lauter Schilfufer mit vielen Vögeln. Leider durfte ich mit denen nicht spielen, sondern musste schön bei Frauchen an der Leine bleiben. Das Wetter war schön und wir konnten am verschilften Bodden Rast machen und Vögel beobachten.

 

Abends waren wir dann alle drei müde vom vielen Laufen und am nächsten Tag legten sich Herrchen und Frauchen am Glower Strand in einen Strandkorb und ich durfte an der 5 m langen Leine mich dazulegen oder im Sand buddeln. Abends packte dann Frauchen wieder alles in den Koffer, denn am nächsten Morgen mußten wir leider wieder nach Brieselang fahren. Es war ein schöner Kurzurlaub an der Ostsee und wir freuen uns schon auf den Sommerurlaub.

 

 

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