Mein erster Urlaub in den Niederlanden

Warum packt Frauchen ihre Kleidung und mein Futter und Zubehör in Taschen und Koffer? Wir wohnen hier doch so schön, da will ich doch gar nicht mehr weg. Herrchen verstaut nun auch noch das Zeug ins Auto. Will er es wegbringen? Nein, ich soll nach dem kurzen Spaziergang mit Frauchen auch ins Auto. Fahren wir jetzt mit so viel Gepäck in den Wald? Ich verstehe das einfach nicht.

Nach stundenlanger Autofahrt mit wenigen Pausen kommen wir an ein großes Wasser. Das kommt mir komisch vor, ich dachte der heimische Nymphensee und der Havelkanal wären Weltgewässer, aber die sind wohl doch dafür viel zu klein. Herrchen und Frauchen meinen, dass das nur eine Rast an einer schönen kleinen Nordseebucht ist. So klein finde ich die aber nicht. Jedenfalls getraue ich mich nicht direkt dran – ich könnte ja vielleicht ertrinken. Nach einem Imbiss und etwas zu trinken fahren wir tatsächlich noch weiter. Ist das aufregend, jetzt geht es auch noch mit dem Auto auf so ein komisches Gefährt – meine Leute nennen das Fähre. Die ist vielleicht laut, wacklig und windig. Ich bin froh, dass ich bald wieder ins Auto darf. Nach einer Weile, die mir viel zu lange vorkommt, fahren wir wieder auf festen Boden.

 

Nun sind wir bald an unserer Wohnung für 2 Wochen, wo meine Leute schon mit meiner Vorgängerin waren. Ich darf die kleine Wohnung gleich untersuchen und finde sie OK aber ein wenig eng, denn ich bin ja recht groß. Das Gepäck kommt auch noch rein und wir gehen das erste Mal hier gemeinsam spazieren. Sind hier auf der Wiese gleich neben dem Haus komische große und kleinere Tiere – die auch noch blöken. Ich will sie gleich untersuchen, ob ich die essen kann. Aber Frauchen hält meine Leine fest und sagt mir, dass ich die Schafe und ihre Lämmer in Ruhe lassen soll. Schade! Außerdem sind da noch Pferde, teilweise mit Fohlen. Auch die darf ich nicht ärgern, aber das ist mir schon klar, denn ich kenne Pferde, die sind einfach stärker als ich.

Nach 15 Minuten kommen wir an schönen Sandhügeln mit Gras an. Dort duftet es gut nach Hasen und Vögeln. Auch die darf ich nicht jagen, obwohl ich zu gerne einen Braten organisieren würde. Hinter diesen Hügeln, die die Menschen Dünen nennen, kam feiner Sand und dann scharfe Muscheln und ähnliches. Danach war ein riesiges Meer, Wasser so weit ich sehen konnte. Das ist wohl wirklich ein Weltmeer, das die Leute Nordsee nennen. Langsam habe ich mich ans Nasse gewöhnt und bin auch schon mal durch das flache Wasser gelaufen. Herrchen und Frauchen macht dies ja auch Spaß, also ist es sicher ungefährlich. Das Wasser schmeckt nach Salz und die toten Tiere, die dort liegen, auch. Am besten schmecken mir die mit den harten Beinen und dem Panzer in der Mitte. Frauchen nennt die Krebse. Manchmal kommt auch ein toter Seehund, der ist aber dann zu alt um ihn zu essen. Aber ich habe auch einmal eine Qualle probiert, die schmeckt aber nicht so gut. Im Sand an den Dünen kann ich mir richtige Kuhlen bauen und mich dann hineinlegen. Das ist richtig gemütlich in der Höhle neben Frauchen. Wir haben überhaupt jeden Tag mindestens eine Strandwanderung gemacht und ich bin dann müde vom vielen laufen, im Sand wühlen, auf den Muscheln sühlen und Futter suchen.

Einmal sind wir mit einem Schiff zur Robbenbank gefahren. Das war nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Aber was macht man nicht alles um Frauchen und Herrchen zu gefallen. Das Schiff war laut und ich kann die vielen Leute und Hunde darauf nicht einschätzen. Deshalb habe ich immer wieder etwas Angst, daß uns etwas schlimmes passiert. Jedenfalls hat mich Frauchen über den Gitterboden auf das Schiff getragen und Herrchen wieder zurück aufs Festland. Herrchen hat schöne Filme von den Seehunden gedreht und Frauchen hat eifrig fotografiert. Wir waren abends alle glücklich und zufrieden – ich weil ich nun wieder auf festen Boden bin und Herrchen und Frauchen weil wir für sie einen tollen Ausflug machten, den sie schon lange gerne unternommen hätten. Aber meine Vorgängerin hat dazu zu gerne gebellt – ich belle fast nicht, pfeife aber dafür leise vor mich hin.

Auf dem Robbenboot
Robben auf der Sandbank bei Hollum

Herrchen und ich auf dem Schiff.
Frauchen und er wollten Robben ansehen.

Auch der schönste Urlaub geht offensichtlich mal zu Ende und wir müssen Abschied nehmen. Nun geht die Fahrt wieder über die Fähre und Straßen nach Hause. Hier kann ich zwar im Garten alleine rumtollen aber Urlaub ist auch schön.

 

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